Mit der Portfolioarbeit dokumentieren Lernende ihre Lernfortschritte. Doch das ist nicht immer einfach. Wie Berufsbildner/innen ihre Lernenden motivieren und unterstützen können, zeigte Kursleiterin Katharina Eberle im Rahmen eines Erfahrungsaustausches von Berufsbildenden des Kantons Zürich.
«Was habe ich in welchen Bereichen gelernt?» Diese eigentlich einfache Frage steht im Mittelpunkt einer Portfolioarbeit, mit der sowohl Lernende selbst als auch ihre Lernbegleiter/innen Lernfortschritte dokumentieren und reflektieren. Ursprünglich stammt der Begriff «Portfolio» aus dem Kunst- und Kreativbereich, womit Künstler/innen ihre Arbeiten präsentierten und sich für einen Studien- oder einen Arbeitsplatz bewarben. Heutzutage sind Portfolios in der Aus- und Weiterbildung quasi Pflicht, dennoch ist das Wissen darum, wie Berufs- oder Praxisausbilder/innen ihre Lernenden dabei unterstützen können, noch relativ wenig verbreitet.
Im Rahmen eines Erfahrungsaustausches von Berufsbildenden des Kantons Zürich stellte Katharina Eberle, Kursleiterin an der EB Zürich, in einem Workshop die Portfolioarbeit vor. Nach einem Input zu Portfolios im Kontext der Bildung, dachten die anwesenden Berufsbildner/innen aktiv darüber nach, wie sie persönlich die Portfolioarbeit einsetzen könnten. Die Fragestellung dabei war: In welchem Thema will ich aktuell vorankommen? Wo will ich mich entwickeln oder etwas bewegen? Weil es für viele der Teilnehmenden ein relativ neues Thema war, überraschte es nicht, dass die meisten eher private Themen wie Gesundheit, Familie, Reisen etc. für erste Überlegungen und Gehversuche über Portfolioarbeit heranzogen:
- jemand will an sich arbeiten, um in naher Zukunft jeweils mit den Kindern entspannt aus dem Haus zu gehen
- andere wünschen sich eine reiche Gemüseernte auf dem Balkon
- wieder andere wollen mehr Bewegung in ihr Leben bringen
… alles ambitionierte Vorhaben, welche nicht von alleine Realität werden
Anschliessend arbeiteten die Workshop-Teilnehmenden individuell an ihren Vorhaben und dokumentierten in ihren Portfolios, wie sie vorankamen, was ihnen dabei half und was sie allenfalls am Erfolg hinderte und warum. Am geplanten Follow-up Ende Juni werden sich Expertin Katharina Eberle und die Teilnehmenden gemeinsam darüber austauschen, um mögliche Muster und Hilfestellungen zu erkennen, die in der Begleitung angewendet werden können, damit die Portfolioarbeit gelingt.
Den inneren Schweinehund zu überwinden, ist generell eine grosse Herausforderung. Daher bildeten die Teilnehmenden eine Art von Lernpartnerschaften, um sich in der Zwischenzeit gegenseitig zu unterstützen und zu motivieren, an ihren Vorhaben dranzubleiben. Es scheint, Portfolioarbeit ist nicht weit entfernt von ihrer Tätigkeit: Lernende in der Praxis zu begleiten. Fortsetzung folgt.
Rückmeldungen von Teilnehmenden
Quote
«Ich habe heute gelernt, was ein Portfolio ist; dabei hat mich überrascht, dass ich eigentlich keine Ahnung davon hatte.»
Quote
«Die Methode finde ich cool, weil ich selber etwas machen und mich in die Lage der Lernenden versetzen kann; so verstehe ich sie besser und kann entsprechend handeln.»
Quote
«Mitreissend und packend; Katharina bringt viel Schwung mit und macht Lust auf mehr. Ihre Art Bilder und Gefühle mit Worten zu malen ist aussergewöhnlich toll.»
Impressionen
Informationen zum Angebot
Ihre Ansprechperson
