Der Bereich EB Digital hat sich neu positioniert. Beim Relaunch-Event am Montag, 17. Juni 2024, stellt das Team sich und seine Fachgebiete vor. Was hinter der Neuausrichtung steckt und was die Besucher/innen erwartet, erzählt Projektleiter Christian Hirt.
Christian, weshalb hat sich der Bereich EB Digital neu ausgerichtet?
Als sich die Schule 2019 von der klassischen Weiterbildung verabschiedete und sich zur Nischenanbieterin wandelte, wurde Digitales Lernen als eines von vier Geschäftsfeldern definiert. Seither untersucht der Bereich «EB Digital», wie sich die Digitalisierung auf das Lehren und Lernen auswirkt. Ein wichtiges Standbein war dabei die Vernetzungs-Plattform «Digital Learning Hub Sek II», die später ausgegliedert wurde und zum Mittelschul- und Berufsbildungsamt (MBA) überging. Die Corona-Pandemie löste zudem einen richtigen Digitalisierungsschub aus. Es kamen viele neue Tools auf den Consumer Markt und wurden für Normalverbraucher erschwinglich. Der Bedarf nach Praxiswissen in der Bildung nahm zu. Diese Entwicklung war für uns der Startschuss, uns auf die konkrete Anwendung neuer Technologien in Berufsfachschulen und Ausbildungsbetrieben zu konzentrieren. Wir haben ein neues Angebot an Kursen und Coachings entwickelt in den Bereichen Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und künstlicher Intelligenz (KI).
Was sind Eure Ziele?
Wir evaluieren neue Technologien im Hinblick auf ihren Einsatz in der Berufsbildung. Dabei ist unser Ziel, Szenarien aufzuzeigen, wie Berufsfachschulen, Mittelschulen oder KMU sie einsetzen können. Das kann bei der Unterrichtsvorbereitung, während des Unterrichts mit einer digitalen Lernsequenz oder beim Umsetzen von Lehrplänen im Ausbildungsbetrieb sein. Auf diese Weise muss nicht jede Institution selbst den «Trial and Error»-Prozess durchlaufen.
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«Es gibt immer wieder neue Tools und Apps. Das erfordert viel Agilität.»
Welche Vorteile und Herausforderungen siehst Du beim Einsatz von digitalen Tools in der Berufsbildung?
Die Digitalisierung eröffnet viele neue Möglichkeiten. Mit VR und AR lässt sich etwa die dritte Dimension darstellen – so ist es beispielsweise möglich, einen Automotor virtuell zu begehen und von innen zu betrachten oder das Verhalten in Risiko-Situationen in einer sicheren Umgebung zu trainieren. KI-gestützte Systeme können das Lehren und Lernen wirkungsvoll unterstützen, wenn sie richtig eingesetzt werden. Die grössten Herausforderungen liegen sicherlich beim Datenschutz und der Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung.
Am 17. Juni findet der offizielle Relaunch-Event statt, den Du als Projektleiter organisierst. Was erwartet die Besucher/innen?
Am Anlass haben Bildungsfachleute die Gelegenheit, Primärerfahrungen mit VR/AR, KI und Videoproduktion zu sammeln. Zu diesem Zweck haben wir eine «Lernsafari» konzipiert. An sechs Stationen können die Besucher/innen verschiedene Tools ausprobieren und unter fachkundiger Anleitung Lernaktivitäten durchführen. Themen sind zum Beispiel «Schwierige Kundengespräche meistern mit Virtual Reality und künstlicher Intelligenz» oder «Mit KI einen persönlichen Video-Avatar entwerfen».
Welche Projekte stehen bei EB Digital sonst noch auf der Agenda?
Wir arbeiten zurzeit an drei Innovationsprojekten, die vom Digital Learning Hub (DLH) unterstützt werden: Beim ersten untersuchen wir, wie sich mit KI einfach Lernvideos generieren lassen und wann sich deren Einsatz im Unterricht lohnt. Beim zweiten Projekt prüfen wir die technische Umsetzung eines individuellen KI-Tutors. Und beim «KI-Hackathon» geht es um die Entwicklung fachspezifischer KI-Lernsettings unter Einbezug von KI im Entwicklungsprozess selber. Ausserdem gleisen wir in Zusammenarbeit mit Berufsfachschulen bereits neue Projekte auf – etwa, wie sich «Soft Skills» wie Auftrittskompetenz oder Kommunikationsfähigkeit mit VR verbessern lassen.
Der Relaunch von EB Digital findet am Montag, 17. Juni, ab 17Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung erwünscht (begrenzte Anzahl Plätze).