Bundesrätlicher Besuch zum erfolgreichen Abschluss
Fast ein Jahr lang befassten sich ukrainische Jugendliche im Kurs «START! Berufsbildung» mit ihrem Einstieg in die Schweizer Berufswelt. Der überraschende Besuch von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider zum Kursabschluss stellte eine verdiente Würdigung ihrer Leistung dar.
«Unser Ziel war es, den Jugendlichen einen stimmigen Lernort und auch einen schützenden Zufluchtsort zu bieten.» Zufrieden blickte Kursleiterin Dominique Sandoz Mey im Sommer 2023 auf das Brückenjahr für ukrainische Jugendliche zurück. Fast ein Jahr lang bereiteten sie und ihre Kollegin Anita Bühler die Geflüchteten auf ihren Einstieg in das Berufsleben vor. Der Anfang sei für die Jugendlichen nicht einfach gewesen und sie hätten viel Zeit in die Beziehung mit ihnen investieren müssen. Doch das habe sich gelohnt.
Im Verlauf des Kurses wurde immer klarer, dass die Jugendlichen wegen des Kriegsverlaufs in ihrer Heimat länger in der Schweiz bleiben würden. Während sie sich mit dem hiesigen Bildungssystem und der Berufsorientierung befassten, erreichte sie im März 2023 eine gute Nachricht: Der Bundesrat verkündete, dass sie eine begonnene Ausbildung beenden können, selbst wenn der Schutzstatus S vor Ende ihrer Lehrzeit aufgehoben werden sollte.
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«Ich hatte die Möglichkeit, mit dem echten Leben dieser jungen Menschen in Berührung zu kommen und ihre unterschiedlichen Lebenswege kennenzulernen.»
Und dann kam einen Monat vor Kursende die Anfrage aus Bern: Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider wollte sich direkt mit den ukrainischen Jugendlichen austauschen und sich ein Bild von deren Situation machen. Zu Beginn war den Kursteilnehmenden nicht bewusst, wer sie besuchen und mit ihnen sprechen möchte. Als sie realisierten, dass sie genau die Person treffen werden, die für ihren Aufenthalt in der Schweiz verantwortlich war, herrschte Nervosität und Aufregung. Als Vorbereitung auf den Besuch integrierten die Kursleiterinnen neu Themen in den Unterricht wie das politische System der Schweiz, den persönlichen Werdegang der Bundesrätin und die Biografien der Jugendlichen. Schliesslich waren die ukrainischen Jugendlichen bereit, Elisabeth Baume-Schneider zu empfangen. Wichtig war ihnen, dass sie der Bundesrätin Fragen zu ihrer eigenen, nicht immer einfachen Situation stellen konnten.
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«Der Besuch der Bundesrätin kam genau zur richtigen Zeit und war der krönende Abschluss.»
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«Es hat mir gefallen, dass die Bundesrätin offen und aufrichtig war; es war eine Freude, sie kennenzulernen.»
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«Die Fragen von Baume-Schneider zeugen vom tiefen Verständnis für die Situation der vertriebenen Jugendlichen.»
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«Wenn ich nicht an die Schule gekommen wäre, kann ich mir nicht vorstellen, wie ich mich weiterentwickelt hätte.»